Keine Lust auf lange Texte? Auf Youtube gibt es ein Tutorial zum Thema Gelände.
Gelände einrichten
In einem Projekt lassen sich Geländedaten einfügen – entweder „handgemalt“ oder importiert aus der „echten Welt“. Am besten ist es, wenn das Gelände schon da ist, bevor losgebaut wird. Deshalb lässt sich das Gelände nur unter bestimmten Umständen bearbeiten:
- Es wurde noch nix gebaut und das Projekt ist „leer“.
- Die Nachbearbeitung ist angeschaltet – mehr dazu hier.
- ansonsten lässt sich – weit weg von bebauten Stellen – das Gelände an einzelnen Punkten bearbeiten. Mehr dazu weiter unten im Text.
Im Reiter „Gelände“ unter den Einstellungen (P drücken oder das blaue P auf dem Steuerpult) lässt sich für das aktuelle Projekt festlegen, wie die Geländedaten angeordnet sind. Rechteckförmig werden über die ganze Karte sogenannte „Kontrollpunkte“ angelegt, deren Höhe einzeln angepasst werden kann. Die Höhe dieser Kontrollpunkte kann geändert werden, dazwischen wird das Gelände geglättet. Abstände und Startpunkt („Verschiebung nach Nordwesten“) von diesem Kontrollpunkt-Raster lassen sich hier eingeben. Das geht nur, solange das Gelände noch nicht aktiviert ist. Also: Werte eingeben und dann aktivieren. Sollte der Aktivierungsbutton nicht benutzbar sein, liegt es daran, dass das Projekt schon bebaut ist (siehe drei Punkte oben).
Gelände aus der „echten Welt“
Über „Jetzt importieren“ lassen sich Geländedaten der NASA von Satellitenaufnahmen ins Programm laden, die über Derek Watkins zur Verfügung gestellt werden und für Golden Spike aufbereitet wurden. Die Daten liegen auf dem Server von goldenspike.de – es ist also eine Internetverbindung erforderlich. Welcher Bereich des Geländes hier geladen wird, lässt sich im „Projekt“-Reiter über Koordinaten festlegen. Mehr dazu hier. Über den Button „Verfügbarkeit prüfen“ lässt sich feststellen, ob auf goldenspike.de schon die entsprechenden Geländedaten verfügbar sind. Zurzeit ist nur der Bereich Deutschland abgedeckt – weitere Geländedaten sind aber in Planung. Die Abstände und Verschiebung werden beim Import automatisch angepasst.
Gelände bearbeiten
Ist das Gelände einmal eingerichtet, kann es jetzt bearbeitet werden. Nach dem Klick auf „Gelände aktivieren“ geht es also mit „Zurück zum Projekt“ wieder auf die Karte. Die Geländebearbeitung lässt sich jetzt mit Drücken der Taste G aufrufen.
Es gibt hier vier verschiedene Geländewerkzeuge: das erste ist ausgewählt, jetzt lassen sich Höhenwerte einzeln anpassen. Wenn man nicht zu weit weg zoomt, ist an jedem Kontrollpunkt ein kleiner Button zu sehen. Dieser lässt sich mit der Maus nach oben und unten schieben. Die Höhenlinien des Geländes lassen sich so anpassen. Die Höhenwerte können im Bereich von -2000 bis etwa +10500m angepasst werden, in Schritten von 1/4 Meter. Damit ist also der Mount Everest realisierbar, für die Marsbesiedlung wird’s schon etwas schwieriger 🙂
Dieser Modus ist der einzige, der auch bei bebauten Projekten und ausgeschalteter Nachbearbeitung funktioniert – die Buttons sind allerdings nicht überall zu sehen, sondern nur weit genug weg von bebauten Flächen, da sonst das Gelände unter den bestehenden Bauteilen verändert werden müsste.
Steigungen einfärben
Über Strg+G oder im Einstellungsmenü beim Reiter „Allgemein“ lassen sich die Steigungen in Farbe darstellen. Die Farben haben folgende Bedeutung:
- Durchsichtig – 0%
- Grün – 2%
- Gelb – 4%
- Rot – 8% oder mehr
Berge, Täler und Ebenen erstellen
Mit den anderen Geländewerkzeugen lassen sich die Werte der Kontrollpunkte großflächiger anpassen: mit Berg und Tal werden kegelförmige Erhebungen oder Absenkungen erstellt – mit gezogener Maus und gedrückter Maustaste lassen sich hier relativ natürliche Formen erzeugen. Das Gelände wird vom Mauszeiger ausgehend rundherum so lange angepasst, bis keine weitere Erhebung oder Absenkung mehr nötig ist. Bei besonders flach eingestellten Steigungen kann es passieren, dass der Bereich so groß ist, dass aus Schutz vor einem stockenden Computer die Geländebearbeitung irgendwann abgebrochen wird – dabei entstehen dann relativ scharfe Geländekanten.
Das Ebenenwerkzeug erstellt eine kreisförmige Ebene (rund um die Maus ist schemenhaft die Ebene zu sehen), und rundherum wieder eine kegelförmige Absenkung oder Anhebung, je nachdem, wie das Gelände rundherum beschaffen ist. Die Zielhöhe für die Ebene lässt sich mit den Buttons + und – festlegen – oder man kann sie mit einer Art „Pipette“ direkt aus dem Gelände herauspicken (Button ganz rechts).
Tiefbau im Gelände
Nachdem das Gelände so ist, wie es sein soll, verlassen wir den „Godmode“, und es wird losgebaut. Ohne aktiviertes Tiefbaumenü (mehr dazu hier) folgen die Straßen und Schienen immer dem Gelände – es sei denn, es ist zu steil. Dabei spielen zwei Dinge eine Rolle:
- Das Gelände ist in Längsrichtung zu steil – z.B. bei Straßen über 8%, wenn die Straße genau bergauf geht und nicht leicht schräg.
- Die Straße oder Schiene ist zu breit und liegt am „Hang“ – hier sind maximal 0,5m Abweichung erlaubt. Beispiel: ein Bahnsteig ist etwa 15 Meter breit. Selbst wenn die Steigung in Längsrichtung nur 1% ist (2% sind erlaubt), kann es sein, dass das Gelände am linken Bahnsteigrand weiter unten ist als am rechten (mehr als 0,5m).
Wenn das Gelände also zu steil ist, wird automatisch ein passendes Tiefbauteil angelegt.
Höhenwerte
Oben im Bild sieht man die Höhenangaben an der Straße. Wenn Gelände aktiviert ist, ist zuerst die Höhe über Null zu sehen, und dann in Klammern der Wert über Grund – also über dem Gelände. Liegt ein Teil genau auf dem Gelände – wie im Bild der Anschluss rechts – dann steht nur der Wert über Null da. Im Einstellungsmenü oder über Shift/Strg+H lassen sich die Höhenwerte ein- und ausblenden.
Mehrere Strecken übereinander im Gelände
Mithilfe von Tiefbauteilen lassen sich mehrere Straßen und Schienen übereinander bauen. Das geht auch im Gelände – Entscheidend für die Überschneidung ist dabei die Höhe über Grund, nicht über Null. Bei steilem Gelände wird die „Dicke“ der einzelnen Ebenen größer als die üblichen 6m im Flachland – deshalb ist es meistens nötig, 7 oder mehr Meter Abstand zwischen den Ebenen zu haben, wenn man im Gelände übereinander baut.
Im Bild oben ist eine Tunneleinfahrt im Netz „Innsbruck“ zu sehen. Die Schiene beginnt bei +2,1m über der Oberfläche und endet bei -7,8m am Tunnelportal. Infos über den blockierten Höhenbereich eines Bauteils erhält man durch Drücken der linken Alt-Taste: sie blockiert einen relativ großen Bereich von -9 bis +9m über Grund. Das gilt zwar nicht auf der gesamten Länge (am Anfang könnte man so z.B. noch eine Straße darunter bauen, ohne einen Tunnel nutzen zu müssen), aber die verschiedenen Ebenen können jetzt nicht mehr so eng aneinander gebaut werden. Am besten einfach ein bisschen probieren.
Alternativ zur Alt-Taste kann auch „H“ gedrückt werden – dann werden für alle Bauteile die blockierten Bereiche angezeigt.
Häuser und Landschaft auf Gelände
Bauteile, die keine Strecken sind, können nicht hoch- oder tiefgelegt werden – sie „kleben“ auf der Oberfläche. Allerdings gibt es für viele von ihnen einen maximalen Höhenunterschied – wenn ein großes Haus z.B. auf zu steilen Gelände gebaut werden soll, gibt es eine Fehlermeldung.
Nachbearbeitung von Gelände
Unter bestehenden Strecken noch Hügel und Täler anlegen? Ja, das geht, wenn die Nachbearbeitung angeschaltet ist:
- Straßen und Schienen, die auf dem Gelände lagen, wandern mit diesem mit – ggf. gibt es eine Warnmeldung, wenn das Gelände zu steil ist (die gelben Dreiecke im Bild). Genau so ist es mit Häusern und Landschaft.
- Straßen und Schienen, die auf einem Tiefbauteil sind, wandern nicht mit – sie behalten ihre Höhe bei.
An vielen Stellen im Projekt liegt eine Schiene oder Straße auf einem Tiefbauteil, die angrenzende aber nicht: dann entsteht beim Nachbearbeiten des Geländes eine „Höhenlücke“ wie oben im Bild. Im Hintergrund scannt Golden Spike das Projekt nach solchen Lücken und spuckt eine dazu passende Warnmeldung aus. Durch nachträgliches Hoch- und Tieflegen können die beiden Bauteile wieder so zusammengesetzt werden, dass die Höhen zueinander passen. Mehr dazu hier.
Hä? Du findest, hier sollte noch irgendetwas erklärt werden? Wir freuen uns über dein Feedback.