Keine Lust auf lange Texte? Auf Youtube gibt’s ein Tutorial zum Thema OpenStreetMap und Koordinaten.
Projektkoordinaten
Für jede Projektdatei lassen sich Koordianten festlegen – die sind für zwei Dinge nützlich: OpenStreetMap-Hintergrundkarten und Geländedaten. Natürlich kann man bei einem Fantasieprojekt auch völlig darauf verzichten. Möchte man aber eine reale Stadt nachbauen, dann ist das ein hilfreiches Feature. Bisher sind Geländedaten nur im Bereich Deutschland vorhanden, das betrifft den Bereich zwischen 5° und 15° Ost bzw. 45° und 55° Nord. Die Daten für OpenStreetMap sind global verfügbar.
Wie bekomme ich die Koordinaten für meine Stadt heraus?
Über „Koordinaten aus Städteliste wählen“ kann man einige Städte auswählen – die Koordinaten werden dann in das Eingabefeld übertragen (zum tatsächlichen Anwenden auf das Projekt muss dann nochmal auf „Übernehmen“ geklickt werden). In der Städteliste sind alle Städte enthalten, für die es auf goldenspike.de schon Geländedaten gibt, und die folgenden Kriterien entsprechen:
- mehr als 200 000 Einwohner (D, A, CH)
- mehr als 500 000 Einwohner (EU)
- mehr als 1000 000 Einwohner (weltweit)
Da nach und nach mehr Geländedaten verfügbar gemacht werden sollen, wird auch die Liste der Städte wachsen. Um dort auf dem aktuellen Stand zu sein, gibt es den „Updaten (online)“-Button.
Ein anderer Weg, um an die Koordinaten deiner Stadt zu kommen: In Google Maps auf die gewünschte Stelle mit der rechten Maustaste klicken. Beim Klick auf Hamburg erhält man z.B. folgende Koordinaten:
53.54639, 9.98137
Diese Zahlen kann man eins zu eins in Golden Spike eingeben. Es reichen meist drei oder sogar nur zwei Nachkommastellen, um das Stadtzentrum recht gut in der Kartenmitte zu platzieren. Die erste Zahl ist die Breite, also die Abweichung vom Äquator in Richtung Norden. Für die Südhalbkugel ist der Wert dann negativ. Die zweite Zahl ist entsprechend der Längengrad, in Ostrichtung vom Nullmeridian aus gesehen – für Amerikanische Städte ist er dann z.B. auch negativ.
Beim Klicken auf „Übernehmen“ werden die Koordinaten aus dem Eingabefeld für das Projekt übernommen und gespeichert. Sollte OpenStreetMap schon aktiviert sein, wird sofort die neue Region angezeigt. Das Gelände bleibt jedoch dort, wo es vorher war – hier muss ein Update über den Reiter „Gelände“ angestoßen werden, nachdem die neuen Koordinaten übernommen wurden.
Geländedaten
Im „Gelände“-Reiter der Einstellungen lassen sich Geländedaten der NASA von Satellitenaufnahmen ins Programm laden, die über Derek Watkins zur Verfügung gestellt werden und für Golden Spike aufbereitet wurden. Die Daten liegen auf dem Server von goldenspike.de – es ist also eine Internetverbindung erforderlich. Die Daten sind frei zugänglich auf Golden Spike verfügbar und als Farbcode in einer PNG-Datei mit 6000×6000 Pixeln gespeichert, für Nordostdeutschland z.B. hier. Perspektivisch sollen alle Daten, die es bei Derek Watkins gibt, auch in das für Golden Spike lesbare Format übertragen werden – damit ist (abgesehen von Ozeanen) – die Erde bis 60° Süd und Nord abgedeckt. Das bedeutet: für Helsinki gibt’s leider keine Geländedaten, ansonsten ist jede größere Stadt dabei. Mehr zum Thema Gelände gibt es hier zu lesen.
OpenStreetMap
Wenn die Koordinaten übernommen wurden, lässt sich im Reiter „OpenStreetMap“ das automatische Herunterladen von Karten-Kacheln aktivieren – über den ersten langen Button. Alternativ ist dazu die Tastenkombination Strg+M nutzbar (eine Liste mit allen Tastenkombinationen gibt es hier). Je nach Zoom lädt das Programm im Hintergrund automatisch Kartendaten vom OpenStreetMap-Server und speichert sie auf der Festplatte im Unterordner Programmdateien/OSM Cache. Damit die eigene Festplatte nicht überläuft, lässt sich hier im Optionsmenü die Zoomstufe festlegen, bis zu der ein Download und eine Anzeige stattfindet (standardmäßig 17), und wie viele davon auf der Festplatte gespeichert werden sollen (standardmäßig 16). Wer es ganz genau wissen will: eine Zoomstufe höher bedeutet viermal so viele Kacheln – also etwa viermal so viel Speicherplatz.
Die Kartenkacheln liegen auf einem sogenannten Tileserver, dessen Adresse im unteren Bereich angepasst werden kann – auch andere Kartendienste bieten solche Tileserver an, jedoch oft kostenpflichtig. An dieser Stelle nochmal ein großer Dank an OpenStreetMap für die kostenfreie Bereitstellung der Daten unter der Open Database-Lizenz.
Bildvorlagen
Ab Version Liftoff lassen sich mehrere Bildvorlagen zu einem Projekt anzeigen. Damit eine Bildvorlage vom Projekt angezeigt wird, muss sie mit dem gleichen Namen beginnen wie das Projekt und auf „.jpg“ enden. Für ein Projekt mit dem Namen Hamburg wären also Dateienamen wie „Hamburg1.jpg“, „Hamburg-Innenstadt.jpg“, „Hamburger.jpg“ möglich. Über Tastenkombinationen oder den „Vorlagen“-Reiter lassen sich diese laden und einzeln an die richtige Stelle schieben – und da kommen wir zum nächsten Thema:
Vorlagen justieren
Sowohl der OpenStreetMap-Hintergrund als auch die aktuell geladenen Bildvorlagen lassen sich einzeln justieren. Zum Aktivieren der Justierung einfach Strg+B drücken oder den entsprechenden Button im Reiter „Vorlagen“ oder „OpenStreetMap“. Jetzt lassen sich zum Justieren folgende Tasten benutzen:
- Strg+W,A,S,D: Verschieben der Karte (bei OpenStreetMap werden dann die Koordinaten im Reiter „Projekt“ angepasst) oder der Bildvorlage (Werte werden für jede Vorlage einzeln gespeichert).
- Strg+Bild Auf/Ab: Vergrößern oder Verkleinern bezogen auf den Mittelpunkt. Der Mittelpunkt ist mit einem blauen Fadenkreuz auf der Karte markiert (siehe Bild).
- Strg+Y/X: Drehen der Bildvorlage. Für OpenStreetMap-Karten ist das nicht möglich, da hier Norden immer oben ist.
Mit gedrückter Shift-Taste geht es schneller. Damit die OpenStreetMap-Karte genau auf z.B. ein schon bestehendes Netz passt, lassen sich entweder die Tasten wie gerade erwähnt benutzen, oder im Reiter „Projekt“ direkt die Streckung eingeben, um die Hintergrundkarte in Längs- oder Querrichtung kleiner oder größer zu machen. Hier können Werte zwischen 80% und 120% eingegeben werden.
Tipp: zum Justieren von OpenStreetMap oder einer Kartenvorlage auf ein schon bestehendes Netz am besten zunächst den Mittelpunkt an der richtigen Stelle platzieren und erst danach Vergrößerung und Drehung anpassen.
Zum Schluss nochmal Strg+B drücken – jetzt ist das Justieren ausgeschaltet und die Karten bleiben an der Stelle, wo sie sein sollen.
Effekte
Sowohl für Kartenvorlagen als auch für OpenStreetMap im Hintergrund lassen sich noch „Effekte“ einstellen, damit sich die gebauten Teile im Projekt besser vom Hintergrund abzeichnen: Mit Strg+Shift+Q kann man durch alle Effekte „durchzappen“ und herausfinden, was einem am besten passt. Alternativ gibt es dazu ein Auswahlmenü im Reiter „Vorlagen“ oder „OpenStreetMap“ oben rechts.
Für Fans: Kartenprojektion
Die OpenStreetMap-Daten liegen in der Web-Mercator-Projektion vor (weitere Infos hier). In Golden Spike wird die Projektion mit dem schönen Namen „Plattkarte“ genutzt (in Englisch: Equirectangular). Damit haben Längen- und Breitengrade auf der gesamten Karte gleiche Abstände. Die sogenannte Standardparallele ist hierbei der Breitengrad vom Kartenmittelpunkt. Die OpenStreetMap-Kacheln werden vom Programm so gestaucht, dass sie zur Plattkarte passen.
Hä? Du findest, hier sollte noch irgendetwas erklärt werden? Wir freuen uns über dein Feedback.