Keine Lust auf lange Texte? Auf Youtube gibt es ein Tutorial zum Thema Tiefbau.
Arten von Tiefbauteilen
Damit Schienen und Straßen übereinander liegen können, lassen sich sie sich auf Tiefbauelementen platzieren. Davon gibt es in Golden Spike (ab Version Liftoff) die folgenden:
Die ersten drei davon liegen über der Erdoberfläche, die anderen darunter. Ein Einschnitt ist das Gegenstück zum Damm, nur in Tieflage. Ebenso ist es mit dem Trog, der einer Stützmauer in Tieflage entspricht. Zum Schluss der Tunnel: das Gegenstück zur Brücke. Beim Bauen werden die Tiefbauteile automatisch angelegt – sobald eine Zielhöhe angeklickt wird, die nicht genau auf der Erdoberfläche liegt.
Tiefbaumenü
Im Bild ist das Tiefbaumenü zu sehen: es lässt sich im Baumenü (über Taste B oder über das B auf dem Steuerpult auswählbar) mit dem Button „Tiefbau…“ einschalten, oder für Freunde der Tastatur mit Shift+B. Das Tiefbaumenü ist auch zu sehen, wenn die Nachbearbeitung aktiviert wurde – mehr Infos dazu gibt es hier. Wenn man das Tiefbaumenü ausblendet, ist die Zielhöhe automatisch auf 0 über der Erdoberfläche festgelegt (auch das geht mit Shift+B).
Zielhöhe
Hier ist zunächst die Zielhöhe 0 ausgewählt (Der erste gelblich leuchtende Button nach „Zielhöhe“). Bei Bauen wird also kein Tiefbauteil angelegt. Von links nach rechts gibt es hier die folgenden Buttons:
- möglichst steil nach unten: lässt sich nur anwählen, wenn an ein bestehendes Teil angebaut wird.
- zweifache Tieflage: auf -12 m gegenüber der Erdoberfläche bauen. Wenn das Gelände hier z.B. 50 Meter Höhe hat, landet man bei 38 Metern über Null.
- einfache Tieflage: -6 m.
- ebenerdig: 0 Meter – man folgt also genau der Erdoberfläche. Falls es kein Gelände gibt, ist das 0m, ansonsten identisch mit der Geländehöhe. Mehr zum Gelände hier.
- einfache Hochlage: +6 m.
- zweifache Hochlage: +12 m.
- möglichst steil nach oben: das Gegenstück zum ersten Button – auch nur möglich, wenn an ein bestehendes Teil angebaut wird.
- Zielhöhe über Grund selbst festlegen: neben den Buttons lässt sich die Zielhöhe über der Erdoberfläche eingeben. Wenn man hier z.B. 10 eingibt, und das Gelände auf 50 Meter Höhe liegt, landet man bei 60 Metern über Null.
- Zielhöhe über Null selbst festlegen: ebenso, aber immer in Bezug auf Meereshöhe (Null). Wenn man hier also 10 eingibt, und das Gelände auf 50 Meter Höhe liegt, landet man bei 10 Metern über Null.
Außerdem gibt es noch die zwei kleinen Pfeile zum manuellen Anpassen der Zielhöhe. Fast alle Buttons lassen sich auch bequem über Tastenkombinationen drücken (siehe hier).
Zur Zielhöhe hinkommen
Wenn man an ein bestehendes Teil anbaut, erreicht man unter Umständen nicht sofort die Zielhöhe. Genaueres sieht man im blauen Infofenster oben rechts während des Bauens. Hier startet man z.B. auf einem Anschluss, der ebenerdig liegt, die Zielhöhe ist bei +6m, also in einfacher Hochlage. Golden Spike legt eine Rampe an und versucht dabei immer, mit der eingestellten Steigung die Zielhöhe zu erreichen. Falls die Strecke lang genug ist, wird sie sogar mit etwas weniger Steigung gebaut, sodass die Zielhöhe erst am Ende, dort wo die Maus ist, erreicht wird.
Wer direkt bei +6 Meter starten möchte, kann die Zielhöhe auswählen und dann losbauen.
Warum 6 Meter?
6 Meter ist die „Dicke“ einer Straße oder Schiene in der Höhe. Möchte man also mehrere übereinander bauen, müssen diese mindestens 6 Meter Abstand übereinander haben. Deshalb gibt es auch die Buttons für Tief- und Hochlage mit -12, -6, +6 und +12m. Versucht man, die Bauteile enger zu platzieren, gibt es ein Problem:
- Die Bauteile lassen sich nicht übereinander legen, weil zu wenig Platz ist. Zusätzlich zu den rot umrandeten Bauteilen, die miteinander kollidieren, gibt es noch ein Linealsymbol. Am Lineal stehen die Höhenmeter, die dieses Bauteil beansprucht: das ebenerdige Bauteil ist im Bereich 0 bis 6 Meter über der Oberfläche (die „Standarddicke“), das neue Bauteil im Bereich von 5 bis 11 Meter. Da sich die Bereiche überlappen, kann nicht gebaut werden. Um das trotzdem hinzubekommen, gibt es die folgenden Möglichkeiten:
- Einfach auf +6 Meter bauen – dann ist nämlich genug Platz.
- Falls die Nachbearbeitung an ist, lässt sich die Warnung durch Drücken der rechten Alt-Taste ignorieren. Das Teil wird gebaut, aber mit einem Warnschild versehen.
- Falls die Nachbearbeitung an ist und keine Konflikte angezeigt werden (Einstellungen über das blaue „P“, dann Reiter „Projekt“), kann man wild drauflos bauen – dann gibt es gar keine Warnungen. Mehr zur Nachbearbeitung gibt es hier zu lesen.
Wie viele Ebenen kann ich übereinander bauen?
Ebenen, die Tageslicht abbekommen, also „überirdisch“ liegen (dazu zählen auch Teile in Tieflage, wie z.B. ein Einschnitt), können bis zu vier übereinander gebaut werden. Warum ausgerechnet vier? Durch die Schattengrafik ist die Programmierung komplex und auch die nötige Rechenleistung relativ hoch – und in der Realität gibt es nur wenige Beispiele, die fünf oder mehr überirdische Ebenen haben. Die gute Nachricht: unterirdisch kann man so viele Ebenen übereinander bauen, wie man möchte. Einem riesigen U-Bahn-Knoten in einer Metropole steht also nichts im Wege!
Zurück zum Thema überirdisch: So lange man die folgenden Regel beachtet, kann nix schiefgehen:
- Beim Kreuzen von zwei überirdischen Strecken braucht die obere mindestens Höhe +0m (also kein Einschnitt oder Trog), die untere darf maximal Höhe +6m haben.
So ergibt sich auch die maximale Anzahl von 4 Ebenen: die beiden inneren Eben liegen dann auf +0 und +6, die unterste auf -6 oder noch tiefer, und die oberste auf +12 oder noch höher. Zu kompliziert? Am besten selbst probieren, das Tutorial nochmal ansehen oder an den Support wenden.
Ausführung
Welche Art von Tiefbauteil entsteht, lässt sich ganz rechts im Tiefbaumenü einstellen: beim Automatikmodus (hier im Bild ausgewählt) werden über der Erdoberfläche Dämme und unter der Erdoberfläche Tröge angelegt. Der nächste Button legt Dämme bzw. Einschnitte an (je nach Zielhöhe), dann kommen Stützmauern bzw. Tröge und schließlich Brücken und Tunnel. Auch hierfür gibt es Tastenkombinationen. Beim Nachbearbeiten können über diese Buttons (und die Tasten) die bestehenden Tiefbauteile umgewandelt werden – aus einem Damm entsteht so z.B. eine Stützmauer.
Ist für einen Damm kein Platz, wird automatisch eine Stützmauer angelegt – und ist auch dafür kein Platz, eine Brücke (erkennbar am blauen Geländer). Beim Bild wurde „Damm“ eingestellt, aber da zu wenig Platz ist, wird automatisch eine Stützmauer und daneben eine Brücke angelegt.
Für alle, die es nicht schon über Warnmeldungen mitbekommen haben – einige Arten von Tiefbauteilen sind nur in bestimmten Höhen möglich:
- Brücken können nur erstellt werden, wenn sie über der Erdoberfläche liegen – irgendwie auch logisch, oder?
- Tunnel können nur erstellt werden, wenn das Bauteil komplett unter der Erdoberfläche liegt (noch so eine bahnbrechende Erkenntnis). Das bedeutet Zielhöhe -6m oder noch tiefer.
- Alle anderen Formen von Tiefbauteilen, also Dämme, Einschnitte, Stützmauern und Tröge sind grundsätzlich immer möglich. Sollte ein Bauteil aber komplett auf +25m oder höher liegen, wird eine Brücke erstellt. Ebenso ist es, sollte ein Bauteil vollständig auf -25m oder tiefer liegen: dann wird ein Tunnel erstellt, damit kein gigantischer Einschnitt entsteht.
Ebenerdige Brücke – das geheime Tiefbauteil?
Sind Schienen oder Straßen ebenerdig, dann liegen sie nicht auf einem Tiefbauteil. Oder? Doch – falls darunter z.B. ein Einschnitt oder Trog verläuft, bekommt auch das ebenerdige Teil darüber ein Tiefbauteil verpasst – die „ebenerdige Brücke“ (siehe Bild). Sie verschwindet automatisch wieder, sollte der Einschnitt darunter entfernt werden.
Maximale Steigung
Zu guter letzt noch zum Mittelteil des Tiefbaumenüs: jeder Bauteiltyp hat seine eigene maximale Steigung – bei Straßen sind es 8%, bei Schienen 4%, bei Bahnsteigen z.B. nur 2%.
Zusätzlich lässt sich der Wert aber noch weiter verringern – wenn man z.B. möchte, dass Strecken auch für schwere Güterzüge geeignet sind. Dafür einfach den passenden Button auswählen oder den Wert im Textfeld eingeben. Der 0%-Button setzt die Steigung zurück, sodass exakt horizontale Strecken gebaut werden. Im Nachbearbeitungsmodus lässt sich hier ein bestehendes Tiefbauteil z.B. auch exakt horizontal ausrichten.
Der Button „Gelände folgen“ links daneben ermöglicht es, wenn die Ziel- und Starthöhe über Grund gleich sind und das Gelände dazwischen nicht zu steil, dass die Strecke im gleichen Abstand dem Gelände folgt. Beispielsweise liegen dann alle Einzelteile der Strecke exakt bei +6m, haben aber unterschiedliche Steigungen. Wird der Button ausgeschaltet, ist die Steigung überall gleich (direkt von Start zum Ziel), dafür liegen sie auf „welligem“ Gelände dann z.B. teilweise auch bei +4m oder +8m.
Hä? Du findest, hier sollte noch irgendetwas erklärt werden? Wir freuen uns über dein Feedback.